Sonntag, 22. Juli 2012

Die Wahrheit liegt im Blick des Betrachters

Wer sich auf den Äusseren Hebriden aufhält, kann die Orte meiner Geschichte besuchen. Ob diese Orte so sind, wie es sich der Leser in seiner eigenen Fantasie vorstellt?

Buchauszug:

So wie es für mich jetzt aussah, kannten sich die Siedler und die Schiffsbesatzung schon seit längerer Zeit. Jeder schien hier, wie auch auf Barra, einen persönlichen Kontakt zu haben. Für mich war dieser Küstenabschnitt neu und so blieb ich mit Iona, die mich immer noch etwas seltsam musterte, etwas hinter den anderen zurück, als wir uns in die Siedlung begaben. Snorri rief uns aber gleich heran, um mir einen älteren Mann vorzustellen, Charra lautete sein Name. Er hatte wachsame Augen und war sehr an der Geschichte interessiert, die ihm Snorri über mich erzählte.

Flö kam mit Lisias auf uns zu und wir machten uns gemeinsam auf den Weg Richtung Felsvorsprung, den er für die Landmarkierung ausgesucht hatte. Charra hörte Flö aufmerksam zu, während dieser ihm den genauen Standort des Steins zusätzlich anhand der Seekarte erklärte. Charra dachte nur einen Moment darüber nach und stimmte dann dem Jungen zu.
Der Stein war schon seit einiger Zeit vorbereitet und maß etwa drei Meter in der Länge. Jetzt war ich schon so oft bei einer Steinsetzung dabei gewesen und war immer noch überwältigt, wenn ein Stein aufgestellt wurde. Den ganzen Nachmittag waren wir damit beschäftigt, ihn an den vorgesehenen Platz zu bringen und aufzurichten. Dann stand der Stein senkrecht in den Himmel zeigend und er würde noch dort stehen, wenn wir alle schon längst im Staub der Geschichte verschwunden waren.

-Ende-


Oft liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen...


Der "Poll a Charra"